Sie wundern sich, dass Ihnen plötzlich viele Haare ausfallen? Sie ernähren sich gesund, achten auch sonst auf eine gesunde Lebensweise und fühlen sich nicht krank. Der plötzliche Haarausfall beunruhigt Sie. Dieser phasenweise Haarausfall ist nicht untypisch und kann harmlos sein. Er hat aber immer eine Ursache, die es zu klären gilt.
Im Zweifelsfall sollten Sie Ihren Hausarzt oder einen Dermatologen konsultieren. Er kann die Ursache ermitteln, vielleicht Entwarnung geben, aber vielleicht auch eine ernstzunehmende organische Ursache feststellen. Sie sollten das Problem beobachten. Es ist kein Grund zum Verzweifeln, denn ein Totalverlust aller Haare ist nicht zu befürchten. Für dieses Problem gibt es eine Lösung.
Wie zeigt sich der phasenweise Haarausfall?
Von Haarausfall ist die Rede, wenn Ihnen über einen längeren Zeitraum täglich mehr als 100 Haare ausfallen. Sie sollten die Haare, die Sie auf Ihrer Kleidung, Bettwäsche, im Duschabfluss und in Bürste oder Kamm finden, jeden Tag sammeln und zählen. Es ist möglich, dass ein solcher Haarverlust nur über eine kurze Zeit, beispielsweise wenige Tage oder eine Woche, auftritt.
Dieser Haarverlust über kurze Zeit kann wiederholt auftreten.
Die Haare fallen gleichmäßig auf dem gesamten Kopf aus. Es handelt sich um einen diffusen Haarausfall. Hält das Problem länger an oder tritt es in kurzen Abständen wiederholt auf, kann es passieren, dass die Kopfhaut durch die Haare schimmert. Für viele Menschen ist das ein Grund zur Beunruhigung. Das muss es aber nicht, denn mit einem Totalverlust der Haare ist nicht zu rechnen.
Sie müssen auch nicht damit rechnen, dass Sie bald Geheimratsecken, eine Stirnglatze und eine Glatze am Oberkopf bekommen. Das sind Anzeichen der androgenetischen Alopezie, des erblich bedingten Haarausfalls. Allerdings kann der phasenweise Haarausfall zusätzlich auftreten, wenn Sie bereits unter einer androgenetischen Alopezie leiden. In diesem Fall werden die kahlen Stellen nicht größer, sondern die Haare fallen dort aus, wo sie noch ziemlich dicht wachsen.
Was tun, wenn die Haare phasenweise ausfallen?
Bei einem phasenweisen Haarverlust handelt es sich um einen diffusen Haarausfall, für den immer ein schädigendes Ereignis als Ursache vorliegt. Die Haare fallen einige Tage oder Wochen nach diesem Ereignis aus. Bemerken Sie einen solchen Haarschwund, sollten Sie zunächst selbst Ursachenforschung betreiben und sich einige Fragen stellen:
- Hatte ich in den letzten Wochen vermehrt Stress auf der Arbeit oder in der Familie?
- Habe ich mich in der letzten Zeit häufiger von Fastfood oder Fertigprodukten ernährt?
- Hatte ich eine Infektion mit Fieber?
- Habe ich vor ein paar Tagen oder Wochen ein Medikament eingenommen?
- Habe ich vor einigen Tagen oder Wochen verstärkt Sport getrieben?
- Habe ich vor einigen Tagen oder Wochen mehr als sonst geraucht?
Können Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit Ja beantworten, müssen Sie nichts weiter tun. Sie haben schon die Antwort auf Ihr Problem und die Ursache gefunden. Finden Sie auf alle diese Fragen keine Antwort, sollten Sie Ihren Hausarzt oder einen Dermatologen konsultieren.
Was kann der Arzt tun?
Der Arzt wird mit Ihnen zunächst ein Anamnesegespräch führen. Er wird Sie fragen, seit wann Sie diesen Haarverlust bemerken, ob in Ihrer Familie verstärkt Haarausfall auftritt, ob Sie eine Infektion mit Fieber hatten und ob Sie Medikamente einnehmen. Er befragt Sie auch zu Ihren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, zu Stress und psychischen Belastungen.
Um herauszufinden, wie dieser phasenweise Haarausfall entstanden ist, kann der Arzt eine Blutuntersuchung vornehmen. Er bekommt Aufschluss über Mangelerscheinungen, über Erkrankungen der Schilddrüse oder über Diabetes mellitus. Kann er keine Ursache finden, wird er Ihnen Haare auszupfen und ein Trichogramm anfertigen.
Nicht der Haarausfall selbst, sondern die Ursache wird behandelt. Häufig reicht eine Umstellung der Ernährung aus. Eine Schilddrüsenerkrankung wird medikamentös behandelt. Bei einer Hormonstörung erfolgen Hormongaben.
Welche Ursachen hat dieser Haarverlust?
Der phasenweise Haarausfall ist mit einer Verkürzung der Wachstumsphase der Haare verbunden. Die Haare durchlaufen einen Wachstumszyklus, der aus Wachstumsphase, Übergangsphase und Ruhephase besteht. Die Wachstumsphase ist individuell unterschiedlich. Sie dauert zwei bis sechs Jahre.
In dieser Phase befinden sich die meisten Haare. Durch ein schädigendes Ereignis verkürzt sich die Wachstumsphase. Die Haare treten vorzeitig in die Übergangsphase ein und fallen aus. In der Ruhephase erholen sich die Haarfollikel, um wieder neue Haare zu bilden. Der Wachstumszyklus beginnt dann von vorn mit der Wachstumsphase.
Der phasenweise Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben:
- Erkrankung der Schilddrüse
- physischer oder psychischer Stress
- Infektion mit Fieber, beispielsweise Grippe
- kurzzeitige ungesunde oder einseitige Ernährung
- kurzzeitiges verstärktes Rauchen.
Frauen können phasenweise Haare während einer Hormonumstellung verlieren. Das kann nach Schwangerschaft oder Stillzeit, Absetzen der Pille oder nach der Regelblutung der Fall sein.
Wie sieht die Prognose aus?
Liegt das schädigende Ereignis nicht mehr vor, sieht die Prognose gut aus. Die Haarfollikel erholen sich wieder und bilden wieder neue Haare aus. Wie lange das dauert, ist individuell unterschiedlich. Es hängt von der Dauer der Ruhephase der Haare ab, die sich über drei bis sechs Monate erstreckt.
Der phasenweise Haarausfall ist eine vorübergehende Erscheinung. Sie können wieder zu neuer, voller Haarpracht gelangen, wenn Sie sich gesund ernähren und Stress vermeiden. Das Nachwachsen der Haare können Sie fördern, indem Sie Olivenöl in die Kopfhaut einmassieren und es nach einer Einwirkzeit von mindestens einer Stunde wieder auswaschen. Diese Kur können Sie zwei- bis dreimal wöchentlich wiederholen.
Fazit: Phasenweiser Haarverlust hat immer eine Ursache
Der phasenweise Haarausfall zeigt sich diffus auf dem gesamten Kopf. Er tritt nur kurzzeitig auf und kann sich wiederholen. Er hat immer eine Ursache. Das kann Stress, eine vorübergehende ungesunde Ernährung oder eine Erkrankung der Schilddrüse sein. Sicherheit bringt Ihnen ein Arztbesuch. Die Haare wachsen wieder nach, wenn das schädigende Ereignis nicht mehr vorliegt.